Musikalische Erinnerungen, Münchner Ballettgeschichten und zwei sehr individuelle Tänzerlebensläufe: „Die unmögliche Enzyklopädie extra“ widmete sich diesmal der 20-jährigen Geschichte des Bayerischen Staatsballetts.
Was das ist, die „unmögliche Enzyklopädie“? Na, eine Reihe, die die Dramaturgie der Oper und des Balletts seit zwei Spielzeiten nutzt, um in ungewöhnlichen Räumen Begriffen des Musiktheaters auf die Spur zu kommen, sie aus ihrem Kontext zu nehmen und aus vielen Blickrichtungen neu unter die Lupe zu nehmen.
Simon Murray, langjähriger Ballett-Korrepetitor und Solopianist, eröffnete den Abend mit einem grandiosen Konzert berühmter Ballettkompositionen. Der italienische Choreograph Simone Sandroni (Chef des Ensembles Déjà donné und Choreograph von „Cambio d’Abito“ beim Bayerischen Staatsballett ) schuf in einer Porträt-Reihe, die er 2009 in Italien begann – „P.S. …“ – zwei hinreißende Porträts des Solisten Norbert Graf und der Gruppentänzerin Isabel Sévers. Zwei Lebensgeschichten, gesprochen, gespielt und getanzt, in denen die beiden Künstler im Königssaal des Nationaltheaters sehr persönliche, humorvolle und melancholische Einblicke in ihr Leben gewährten.
Auch Ballettdirektor Ivan Liška, seine Vorgängerin Konstanze Vernon und die ehemalige Primaballerina Judith Turos, heute Ballettmeisterin, ließen ihren aufregenden Weg zum Staatsballett und ihre Erlebnisse Revue passieren. Am Ende des Abends gab’s noch köstliche Gazpacho für alle Zuschauer, die sich vier Stunden lang im Vorderhaus des Nationaltheaters unterhalten und informiert hatten.